Macht Zucker Falten? Wir klären auf!

Redaktion, 06. OKTOBER 2025

falten durch zucker
Hat Zucker einen Einfluss auf die Hautalterung?

Süßes gehört für viele einfach dazu – ob Schokolade, Kuchen oder ein Softdrink. Doch worüber sich kaum jemand bewusst ist: Zucker wirkt sich nicht nur auf das Gewicht und die Zähne aus, sondern auch auf unsere Haut. Immer häufiger sprechen Dermatologen vom sogenannten „Verzuckerungsprozess der Haut“ oder Glykation – einem biochemischen Vorgang, der Faltenbildung und Elastizitätsverlust begünstigen kann. Aber wie genau führt Zucker zu Falten? Ist das wirklich so schlimm – und können wir etwas dagegen tun, ohne auf Süßes zu verzichten? In diesem Artikel erklären wir, was hinter dem Begriff Glykation steckt, wie Zucker die Hautalterung beeinflusst und was man tun kann, um die Haut vor Zucker zu schützen.

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Wie entstehen Falten?

Falten sind ein ganz natürlicher Teil des Lebens – und doch ein Thema, das viele beschäftigt und stört. Sie entstehen, wenn die Elastizität und Spannkraft der Haut mit der Zeit nachlassen. Dabei spielen mehrere Faktoren zusammen:

Verlangsamte Kollagen- und Elastinproduktion

Unsere Haut besteht unter anderem aus Kollagenfasern und Elastin, die für Festigkeit und Geschmeidigkeit sorgen. Mit zunehmendem Alter produziert der Körper weniger davon. Die Haut wird dünner, verliert an Stabilität und kann sich nach Belastungen nicht mehr so schnell zurückbilden.

Verringerte Feuchtigkeit

Junge Haut kann Feuchtigkeit lange speichern. Doch mit der Zeit baut sich der natürliche Hyaluronsäuregehalt der Haut ab, wodurch sie trockener wirkt und feine Linien sichtbar werden.

Mimik

Lächeln, Stirnrunzeln oder Zusammenkneifen der Augen hinterlassen über Jahre Spuren. Die Haut „merkt sich“ diese Bewegungen, sodass sogenannte Mimikfalten entstehen – zum Beispiel Lachfältchen oder Zornesfalten.

Einfluss äußerer Faktoren

UV-Strahlung, Luftverschmutzung, Rauchen oder ein ungesunder Lebensstil beschleunigen die Hautalterung zusätzlich. Besonders die Sonne gilt als Hauptverursacher frühzeitiger Falten, da sie die Kollagenstruktur massiv schädigt.

Genetische Veranlagung

Nicht zuletzt entscheidet auch die Genetik, wie schnell und stark sich Falten zeigen. Manche Menschen entwickeln früher sichtbare Linien, andere behalten länger eine glatte Haut.

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Macht Zucker Falten?

Zucker hat einen direkten Einfluss auf die Haut. Er bindet sich an Proteine und bildet so genannte glykierte Proteine, die den Alterungsprozess beschleunigen. Die Folge sind sichtbare Veränderungen wie Falten und ein Verlust an Elastizität. Besonders betroffen sind Kollagen und Elastin – die Stützpfeiler der Haut. Sobald sich Zuckermoleküle an sie anlagern, verhärten sie sich und können ihre Aufgabe, die Haut fest und geschmeidig zu halten, nicht mehr richtig erfüllen. Dieser Vorgang wird als Glykation bezeichnet.

Ein übermäßiger Konsum von Zucker, vor allem in Form von raffiniertem Zucker, treibt zudem den Insulinspiegel in die Höhe und begünstigt Entzündungen – welche die Hautalterung zusätzlich beschleunigen.

Was ist Glykation?

Glykation bezeichnet die sogenannte „Verzuckerung“ der Hautfasern. Dabei handelt es sich um einen natürlichen Vorgang im Körper: Zucker – vor allem Glukose – lagert sich an Proteine wie Kollagen und Elastin an. Durch diese Verbindung entstehen sogenannte Advanced Glycation Endproducts (AGEs). Sie entstehen, wenn Zucker mit Eiweißen oder Fetten reagiert und verändern die Struktur der betroffenen Moleküle. Das Ergebnis: Die Haut verliert nach und nach an Stabilität und Elastizität. Glykation zählt daher zu den Prozessen, die im Laufe der Zeit zur Bildung von Falten und zur Hautalterung beitragen.

Wie erkennt man eine Verzuckerung der Haut?

Frühzeitig gegenzusteuern lohnt sich: Mit der richtigen Pflege und einem bewussten Lebensstil kann man den Auswirkungen der Glykation entgegenwirken. Folgende Symptome deuten auf eine Verzuckerung der Haut hin:

- Fältchen und feine Linien: Durch Glykation altert die Haut schneller. Erste Anzeichen sind kleine Linien und Falten, die früher sichtbar werden, als es natürlich der Fall wäre.

- Verlust der Elastizität: Kollagen und Elastin sorgen dafür, dass die Haut straff und geschmeidig bleibt. Zucker schwächt diese Strukturen, wodurch die Spannkraft spürbar nachlässt.

- Ungleichmäßiger Teint: Wenn Zucker mit Proteinen reagiert, können Entzündungen entstehen. Diese äußern sich oft in Rötungen und einem unruhigen, fleckigen Hautbild.

- Matte Haut: Verzuckerte Haut regeneriert sich langsamer. Dadurch verliert sie an Frische und wirkt stumpf und matt, da ihre natürliche Strahlkraft abnimmt.

- Trockene Haut: Glykierte Proteine speichern Feuchtigkeit schlechter. Das Ergebnis: Die Haut fühlt sich trocken, gespannt und weniger geschmeidig an.

Was kann man gegen Falten durch Zucker tun?

Einmal gebildete Glykations-Endprodukte (AGEs) können vom Körper nicht mehr abgebaut werden. Bereits entstandene Schäden am Gewebe sind daher nur schwer vollständig rückgängig zu machen. Doch es gibt gute Nachrichten: Die Folgen der Glykation lassen sich reduzieren und die Hautgesundheit kann durch gezielte Maßnahmen deutlich verbessert werden. Dabei helfen:

- eine antioxidantienreiche Ernährung,
- Hautpflegeprodukte mit Retinol oder Vitamin C, die die Kollagenproduktion fördern,
- und eine Pflege-Routine, die die Hautbarriere stärkt.

Eine gesunde, zuckerarme Ernährung ist der wirksamste Schutz vor Glykation. Besonders Antioxidantien aus Obst und Gemüse schützen die Zellen vor freien Radikalen und unterstützen die Feuchtigkeitsversorgung – dank ihres hohen Wasseranteils.

Ganz auf Zucker zu verzichten, ist jedoch weder nötig noch sinnvoll: Unser Körper braucht Zucker für Energie- und Stoffwechselprozesse. Laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) sollten Erwachsene nicht mehr als 50 g Zucker pro Tag zu sich nehmen, die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt sogar nur 25 g zugesetzten Zucker täglich.

Doch Vorsicht: Alle Zuckerarten – ob Fruchtzucker, Milchzucker oder raffinierter Zucker – können zur Glykation beitragen. Auch zu viel Obst kann die Haut verzuckern. Obst liefert wertvolle Vitamine, enthält aber ebenfalls Zucker. Die Faustregel: Zwei Handvoll Obst pro Tag sind ideal. Vorsicht ist geboten bei Trockenfrüchten, Konservenobst, Säften und Smoothies – sie enthalten mit bis zu 60 g Zucker pro 100 g oft mehr Zucker als Schokoriegel.

Auch tierische Produkte, die bei hohen Temperaturen gebraten, gebacken oder gegrillt werden, fördern durch ihre Maillard-Reaktion die Bildung von AGEs. Schonendere Garmethoden wie Dünsten oder Dämpfen sind hier die bessere Wahl.

Eine gesunde Lebensweise ist der effektivste Weg, Glykation zu verlangsamen:

  • Zuckerreduktion: Bewusst auf versteckte Zuckerquellen achten. Zucker tritt oft auch als Fructose, Dextrose, Glukosesirup, Malzzucker oder Milchzucker auf.

  • Ausgewogene Ernährung: Frisches, unverarbeitetes Essen, reich an Antioxidantien, Vitaminen und Mineralstoffen.

  • Schonende Zubereitung: Lebensmittel möglichst naturbelassen oder bei niedriger Temperatur garen.

  • Bewegung: Regelmäßiger Sport fördert die Durchblutung, unterstützt den Stoffwechsel und baut Stress ab.

  • Sonnenschutz: UV-Strahlen fördern die AGE-Bildung – täglicher Schutz mit hohem LSF ist Pflicht.

  • Ausreichend Schlaf: 7–9 Stunden Schlaf pro Nacht unterstützen die Hautregeneration.

  • Stressmanagement: Techniken wie Meditation, Yoga oder Atemübungen helfen, oxidative Prozesse zu reduzieren.

Fazit

Zucker ist nicht grundsätzlich unser Feind, doch ein übermäßiger Konsum kann den Alterungsprozess der Haut sichtbar beschleunigen. Durch die Bildung von Glykations-Endprodukten verliert die Haut an Spannkraft, Feuchtigkeit und Volumen. Die gute Nachricht: Eine Vorbeugung ist möglich. Mit einer ausgewogenen Ernährung, ausreichend Schlaf, Sonnenschutz und einer Pflege, die reich an Antioxidantien ist, lässt sich der Effekt von Zucker deutlich abmildern.

QUELLEN

  • Mapping protein carboxymethylation sites provides insights into their role in proteostasis and cell proliferation. Di Sanzo S, Spengler K, Leheis A, Kirkpatrick JM, Rändler TL, Baldensperger T, Dau T, Henning C, Parca L, Marx C, Wang ZQ, Glomb MA, Ori A, Heller R. Nat Commun. 2021;12(1):6743. doi: 10.1038/s41467-021-26982-6.
  • Danby FW. Nutrition and aging skin: sugar and glycation. Clin Dermatol. 2010 Jul-Aug;28(4):409-11. doi: 10.1016/j.clindermatol.2010.03.018. PMID: 20620757.
Lina Mattern Autorin

Lina Mattern

Nach Abschluss ihres Studiums an der Hochschule Kempten hat sich Lina privat und beruflich mit Themen aus der Gesundheits-, Fitness- und Beautybranche befasst. Seitdem recherchiert und schreibt sie Blogartikel in dieser Branche und ist Expertin im Beauty- und Gesundheitsbereich. Neben dem Schreiben von aktuellen und ausführlich recherchierten Artikeln, betreut sie auch Social Media Kanäle, die sich um Tipps rund um Schönheit und Gesundheit drehen. Die Blogartikel und der Content orientieren sich dabei immer an der aktuellen Forschungslage.