Retinolbrand: Was kann man dagegen tun?

Redaktion, 02. JUNI 2025

retinolbrand
Die Anwendung von Retinol kann Nebenwirkungen haben. 

Retinol zählt seit Jahren zu den bekanntesten Wirkstoffen in der Anti-Aging-Pflege – und das aus gutem Grund: Es unterstützt die Zellerneuerung, regt die Kollagenproduktion an und kann das Hautbild sichtbar verbessern. Doch so wirksam Retinol auch ist, nicht jede Haut verträgt den aktiven Wirkstoff problemlos. Manche Anwender können sogar unter einem sogenannten Retinolbrand leiden. Was genau das ist, was man dagegen tun kann und wie man es vermeidet, erfahren Sie hier.

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Besser als Retinol? Dieses Mittel überzeugt

Sie möchten etwas gegen ihre Falten tun, vertragen herkömmliches Retinol aber nicht? Eine besondere Heilpflanze kann Retinol für jeden Hauttyp verträglich machen, ohne Hautreizungen zu verursachen.

Was ist Retinol?

Retinol ist einer der am besten erforschten Anti-Aging-Wirkstoffe und ist seit Jahren in aller Munde. Doch was genau ist Retinol? Es ist eine wirksame Form von Vitamin A und gehört zur Gruppe der Retinoide – das sind chemische Verbindungen, die aus Vitamin A abgeleitet werden. Vitamin A ist für den Körper äußerst wichtig: Es spielt eine große Rolle bei der Sehkraft, dem Immunsystem und der Zellerneuerung. Aber wie genau wirkt Retinol eigentlich auf die Haut – und warum ist es in so vielen Seren und Cremes enthalten?

Die oberste Hautschicht besteht aus sogenannten Hornzellen. Vitamin A unterstützt die Bildung dieser Zellen und fördert dadurch aktiv die Regeneration der Haut. Dank seiner zellerneuernden Eigenschaften kann Retinol:

- Falten glätten
- Pigmentflecken reduzieren
- das Hautbild verfeinern
- Akne mindern

Kurz gesagt: Retinol kann helfen, ein ebenmäßigeres und glatteres Hautbild zu erzielen – deshalb wird es besonders gerne im Gesicht angewendet.

Unser Tipp bei Hautproblemen

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Was ist ein Retinolbrand?

Retinol kann wie bereits erwähnt eine Vielzahl positiver Effekte auf die Haut haben: Es stimuliert die Kollagenproduktion sowie die Zellerneuerung und kann dadurch helfen, feine Linien zu glätten, Unreinheiten schneller abklingen zu lassen und das Hautbild insgesamt frischer und klarer erscheinen zu lassen – vor allem bei regelmäßiger Anwendung.

Allerdings ist Vorsicht geboten, insbesondere bei empfindlicher Haut: Retinol ist sehr wirksam – so sehr, dass Fachleute von einer Anwendung während der Schwangerschaft und Stillzeit ausdrücklich abraten. Gerade zu Beginn der Anwendung kann die Haut mit Reizungen reagieren – ein Phänomen, das oft als „Retinolbrand“ bezeichnet wird. Die Haut fühlt sich dabei an, als hätte man einen Sonnenbrand. Die Ursache liegt in der Wirkung des Retinols selbst: Es beschleunigt die Hauterneuerung, sodass besonders empfindliche, junge Hautzellen an die Oberfläche gelangen – diese sind allerdings anfälliger für äußere Einflüsse.

Mögliche Symptome eines Retinolbrands sind:

  • Rötungen
  • Trockene, schuppige Hautstellen
  • Spannungsgefühl
  • Reizungen
  • Juckreiz

Was kann man gegen Retinolbrand tun?

Cremes und Seren mit beruhigenden, parfümfreien Inhaltsstoffen wie Allantoin oder Panthenol versorgen die Haut mit Feuchtigkeit, stärken ihre Schutzbarriere und wirken lindernd – genau das, was gereizte Haut mit einem Retinolbrand benötigt. Wer neu mit Retinol beginnt oder auf ein höher dosiertes Produkt umsteigt, sollte der Haut eine Eingewöhnungszeit gönnen. Auch wenn schnelle Ergebnisse wünschenswert sind, zahlt sich ein behutsames Vorgehen langfristig aus. Zu starke Reizungen, Schuppung oder Rötungen führen eher zu Frust als zu schöner Haut.

Tritt ein Retinolbrand auf, empfiehlt es sich, die Konzentration zu reduzieren. Ein Tropfen Retinol-Serum in der Nachtpflege, zunächst nur einmal pro Woche, kann eine sanfte Alternative sein. Bleiben die Beschwerden bestehen, ist das Produkt womöglich zu hoch dosiert – oder die Haut verträgt kein Retinol. In diesem Fall lohnt sich der Blick auf alternative Wirkstoffe wie Bakuchiol oder Edelweißextrakt, die ebenfalls eine Anti-Aging-Wirkung entfalten, aber deutlich sanfter zur Haut sind.

Um Nebenwirkungen vorzubeugen, sollte mit einem niedrig dosierten Retinoid begonnen werden. Eine erbsengroße Menge, einmal pro Woche aufgetragen, ist für den Start ideal. Die Häufigkeit kann langsam gesteigert werden – eine tägliche Anwendung ist jedoch nicht empfehlenswert, da sie die Hautbarriere schwächen kann, ohne zusätzlichen Nutzen zu bringen.

Kommt es dennoch zu Reaktionen, braucht die Haut vor allem eines: Ruhe. Die Anwendung sollte vorübergehend ausgesetzt und auf milde, reizfreie Pflegeprodukte umgestellt werden. Besonders wichtig ist eine sanfte Reinigung – ohne aggressive Tenside, um die Haut nicht zusätzlich zu belasten. Außerdem sollte man auf Produkte setzen, welche die natürliche Hautschutzbarriere schützen und wiederherstellen.

Welche weiteren Nebenwirkungen hat Retinol?

  • Retinol kann in der Anfangsphase eine sogenannte Erstverschlimmerung hervorrufen. Diese äußert sich häufig durch eine Verschlechterung des Hautbildes, obwohl das Produkt langfristig positive Effekte entfalten kann. Durch die beschleunigte Zellerneuerung gelangen unter der Haut liegende Unreinheiten schneller an die Oberfläche. Das kann vorübergehend wie eine Verschlechterung wirken, ist aber Teil des Regenerationsprozesses.

  • Eine allergische Reaktion entsteht, wenn das Immunsystem überempfindlich auf eigentlich harmlose Substanzen reagiert. Bei Retinol ist es wichtig, zwischen einer Sofortreaktion und einer verzögerten Reaktion zu unterscheiden:

    - Sofortreaktionen treten meist innerhalb weniger Minuten nach dem Hautkontakt auf.  - Spätreaktionen hingegen können sich erst nach Tagen oder sogar Wochen zeigen. In solchen Fällen ist es oft schwieriger, den Auslöser eindeutig zu identifizieren.

  • Treten nach der Anwendung eines Retinolhaltigen Produkts Symptome wie Schwellungen, Rötungen, Juckreiz oder schmerzhafte Hautveränderungen auf, könnte dies auf eine allergische Reaktion hinweisen. In solchen Fällen sollte die Anwendung umgehend gestoppt und ärztlicher Rat eingeholt werden, bevor die Hautpflegeroutine fortgesetzt wird.

  • Retinol kann in Kombination mit bestimmten aktiven Inhaltsstoffen, wie Salicylsäure oder Glykolsäure, zu Irritationen führen. Diese Wirkstoffe finden sich oft in chemischen Peelings oder Aknemitteln. Die gleichzeitige Anwendung sollte vermieden werden, da sie die Haut unnötig strapazieren kann.

  • Retinol macht die Haut lichtempfindlicher. Daher ist ein Sonnenschutz mit mindestens Lichtschutzfaktor 30 (besser: LSF 50) unverzichtbar.

  • Personen mit sensibler oder reaktiver Haut sollten vor der Verwendung von Retinol Rücksprache mit einem Dermatologen halten. So lässt sich das Risiko unerwünschter Reaktionen minimieren und die geeignete Formulierung gezielt auswählen.

Ist Retinol krebserregend?

Vitamin A ist zwar essenziell, eine übermäßige Zufuhr – insbesondere über Nahrungsergänzungsmittel – kann jedoch Nebenwirkungen verursachen. Zu den möglichen Folgen gehören Kopfschmerzen, Übelkeit, Leberschäden oder Hautveränderungen. In seltenen Fällen können ernsthafte Gesundheitsprobleme auftreten.

Retinoide können außerdem in der Schwangerschaft schädlich für das ungeborene Kind sein. Schwangere sollten daher auf Retinoide in Medikamenten und Pflegeprodukten verzichten oder deren Anwendung nur nach Rücksprache mit einer Ärztin oder einem Arzt in Erwägung ziehen.

In kosmetischen Produkten wird Retinol aufgrund seiner hautverbessernden Wirkung eingesetzt – insbesondere zur Faltenminderung und Hauterneuerung. Um Risiken zu minimieren, sind die Konzentrationen in frei verkäuflichen Produkten in der Regel niedrig dosiert und gesetzlich reguliert. In Kosmetika muss man sich also keine Sorgen machen, dass Retinol in einer Art und Weise krebserregend sein könnte.

Welche Retinol Alternativen gibt es?

Retinol gilt als einer der wirksamsten Inhaltsstoffe zur Bekämpfung von Hautalterung. Allerdings ist seine Anwendung nicht für jede Haut geeignet: Viele Menschen reagieren empfindlich mit Rötungen, Trockenheit oder Irritationen und brechen die Behandlung deshalb frühzeitig ab. Daraus ergibt sich eine häufig gestellte Frage: Gibt es eine wirksame, aber besser verträgliche Alternative zu klassischem Retinol?

Retixol könnte hier eine interessante Lösung darstellen. Der Wirkstoff vereint klassisches Retinol mit natürlichen Pflanzenextrakten aus den grünen Blättern der Tabakpflanze. Diese Kombination soll die hautverjüngende Wirkung von Retinol erhalten, gleichzeitig aber für eine sanftere Anwendung sorgen. Die pflanzlichen Begleitstoffe unterstützen die Wirkung des Retinols, während sie dessen reizende Eigenschaften abmildern.

Auch andere natürliche Alternativen wie Bakuchiol gelten als vielversprechend, verfügen jedoch bislang über eine begrenzte Datenlage. Retixol kombiniert hingegen die wissenschaftlich belegte Wirksamkeit von Retinol mit beruhigenden Pflanzenwirkstoffen – und bietet somit einen ausgewogenen Ansatz zwischen Effektivität und Hautverträglichkeit.

Fazit

Retinol ist zweifellos einer der wirksamsten Wirkstoffe in der modernen Hautpflege – insbesondere, wenn es um Anti-Aging, Hauterneuerung und die Behandlung von Unreinheiten geht. Gleichzeitig bringt die Anwendung aber auch Herausforderungen mit sich: Nebenwirkungen wie Trockenheit, Rötungen oder der sogenannte Retinolbrand sind keine Seltenheit, besonders bei empfindlicher Haut oder zu hoher Dosierung. Umso wichtiger ist es, Retinol richtig in die Pflegeroutine zu integrieren: mit niedrigen Konzentrationen starten, eine Eingewöhnungsphase einplanen, auf Sonnenschutz achten und die Haut mit beruhigenden, feuchtigkeitsspendenden Produkten unterstützen. Sollte die Haut trotzdem empfindlich reagieren, gibt es milde Alternativen oder pflanzliche Wirkstoffe, die ähnliche Effekte erzielen – mit besserer Verträglichkeit.

QUELLEN

  • Khalil S, Bardawil T, Stephan C, Darwiche N, Abbas O, Kibbi AG, Nemer G, Kurban M. Retinoids: a journey from the molecular structures and mechanisms of action to clinical uses in dermatology and adverse effects. J Dermatolog Treat. 2017 Dec;28(8):684-696. doi: 10.1080/09546634.2017.1309349. Epub 2017 Apr 2. PMID: 28318351.
  • Orfanos CE, Zouboulis CC, Almond-Roesler B, Geilen CC. Current use and future potential role of retinoids in dermatology. Drugs. 1997 Mar;53(3):358-88. doi: 10.2165/00003495-199753030-00003. PMID: 9074840.
Lina Mattern Autorin

Lina Mattern

Nach Abschluss ihres Studiums an der Hochschule Kempten hat sich Lina privat und beruflich mit Themen aus der Gesundheits-, Fitness- und Beautybranche befasst. Seitdem recherchiert und schreibt sie Blogartikel in dieser Branche und ist Expertin im Beauty- und Gesundheitsbereich. Neben dem Schreiben von aktuellen und ausführlich recherchierten Artikeln, betreut sie auch Social Media Kanäle, die sich um Tipps rund um Schönheit und Gesundheit drehen. Die Blogartikel und der Content orientieren sich dabei immer an der aktuellen Forschungslage.